Bundestagswahl 2025: Warum die Gastronomie die Unterstützung der Politik dringend benötigt
In wenigen Tagen wird der 21. Bundestag gewählt. Für die Gastronomie-Wirtschaft bedeutet dies Hoffen und Bangen: Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von 7 % auf 19 % zum 1. Januar 2024 hat die Branche vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Auf der Verkaufsseite haben über 60 % der Betriebe im ersten Halbjahr 2024 Ertragsrückgänge und einen Rückgang der Gästezahlen verzeichnen müssen, so eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga).
Auf der Einkaufsseite hat die Anhebung der Mehrwertsteuer hat zu einer signifikanten Steigerung der Betriebskosten in Restaurants, Cafés und Bars geführt. Die Preise für Lebensmittel und Getränke sind gestiegen, ebenso die Ausgaben für Personal, Reinigung, Energie und Instandhaltung. Viele Betriebe sahen sich gezwungen, diese zusätzlichen Kosten an ihre Gäste weiterzugeben, was zu einer reduzierten Nachfrage führte. Diese Entwicklung mündet oft in eine Abwärtsspirale aus sinkenden Umsätzen und steigenden Ausgaben, wodurch die Gewinnmargen rapide schrumpfen. Die gravierenden Auswirkungen zeigt die folgende Zahl: 1.381 beantragte Insolvenzverfahren im Zeitraum Januar bis September 2024 (aktuell veröffentlichter Wert) laut Statistischem Bundesamt. Dies entspricht einem Plus von 20,7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
In diesem herausfordernden Umfeld suchen Gastronom:innen nach Wegen, ihre betrieblichen Abläufe effizienter zu gestalten und Kosten zu senken. Der Wettbewerb in der Branche hat sich verschärft, da einige Restaurants gezwungen sind, aggressive Preispolitiken zu verfolgen, um ihre Marktanteile zu halten. Kreative und strategische Lösungen sind gefragt, um die negativen Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung zu mildern und langfristig erfolgreich zu bleiben.
Aktuelle Entwicklungen im Vorfeld der Bundestagswahl 2025
Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 rückt näher, und die Mehrwertsteuer in der Gastronomie ist zu einem wichtigen Thema im Wahlkampf geworden. Einige Parteien reagieren auf die Rufe aus der Branche und haben die Reduzierung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie aufgenommen.
Viele Verbände und Organisationen unterstützen dies sehr. Der DEHOGA Bundesverband fordert klar eine Senkung der Mehrwertsteuer für Essen mit 7 Prozent. Und auch die Initiative „Herz unserer Gesellschaft“ setzt sich mit Hilfe unterschiedlicher Kampagnen für die Gastronomie ein, u.a. der Positionierung von Forderungen aus der Gastwelt in Form von Umzugskartons direkt vor dem Kanzleramt. Die Hoffnung auf die Wahlergebnisse 2025 ist groß.
Expertenstimmen aus der Branche
Der auf Social Media als „Gastroflüsterer“ bekannte Kemal Üres, selbst seit vielen Jahrzehnten Gastronom, fordert regelmäßig in klaren Statements Unterstützung von der Politik für die Gastronomie.
Björn Wisnewski, Gründer und CEO des Gastronomie-Softwareanbieters SIDES, beobachtet die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung aus erster Hand: „Als Dienstleister für die Gastronomie sehen wir die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung deutlich. Während größere Ketten die Auswirkungen meist noch abfedern konnten, hatten kleinere Betriebe deutlich zu kämpfen. Allein im Kundenkreis von SIDES mussten fast 10 Prozent der Betriebe aufgrund von Zahlungsunfähigkeit schließen – ein alarmierender Verlust, der die gesamte Branche langsam, aber sichtlich austrocknet. Dem muss dringend entgegengewirkt werden.“
Auch der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) hat Anfang Dezember ein Positionspapier veröffentlicht und plädiert in diesem für die Wiedereinführung der 7% Mehrwertsteuer auf Speisen.
Was erwartet die Gastronomie nach der Wahl?
Selbstredend hofft die Gastronomiebranche auf politische Unterstützung, um die finanziellen Belastungen zu reduzieren und die Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Betrieb zu verbessern. Schon jetzt solltest du dir als Gastronom:in Gedanken darüber machen, welche zusätzlichen Maßnahmen zur Bewältigung der Krise in deinem Betrieb eingeführt werden können, auch um unabhängiger von der Entwicklung der Mehrwertsteuer zu werden. Auf Einsparpotentiale durch digitale Lösungen setzen und Marketingstrategien überarbeiten sind nur ein paar der Schlüsselemente, die wesentlich sein werden, egal wie die Bundestagswahl ausgeht und sich die Mehrwertsteuer für die Gastronomie somit entwickelt.
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