Tipps, um die gestiegene Mehrwertsteuer in der Gastronomie zu kompensieren
Die Anhebung der Mehrwertsteuer stellt für die Gastronomiebranche eine bedeutende Herausforderung dar, das zeigt die jüngste Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Über 60% der Betriebe melden Ertragsrückgänge und weniger Gäste im ersten Halbjahr 2024. Höhere Betriebskosten und Personalmangel stellen Gastronom:innen vor zusätzliche erhebliche Herausforderungen. Wir zeigen dir Maßnahmen, die dir helfen können, diese Krise zu meistern und die finanzielle Gesundheit deines Betriebes zu sichern.
Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung auf die Gastronomie
Die Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie 2024 hat unweigerlich zu einer signifikanten Steigerung der Betriebskosten für Restaurants, Cafés und Bars geführt und tut dies noch immer. Lebensmittel und Getränke werden teurer, und auch die Kosten für andere betriebsnotwendige Ausgaben wie Reinigung, Energie und Instandhaltung steigen an. Wahrscheinlich musstest auch du dich dazu gezwungen sehen, diese zusätzlichen Kosten in deine Preisgestaltung einfließen zu lassen, was wiederum zu einer reduzierten Nachfrage seitens deiner Kundschaft führen kann. So landen Gastronomiebetriebe schnell in einer Abwärtsspirale aus sinkenden Umsätzen und höheren Ausgaben und damit rapide sinkenden Gewinnmargen.
Dieser Druck zwingt Gastronom:innen dazu, ihre betrieblichen Abläufe zu überdenken und nach Wegen zur Effizienzsteigerung zu suchen, um kosteneffizienter zu arbeiten. Gleichzeitig verschärft sich der Wettbewerb in der Branche, da einige Restaurants möglicherweise aggressivere Preispolitiken verfolgen müssen, um ihre Marktanteile zu halten. In diesem herausfordernden Umfeld sind kreative und strategische Lösungen gefragt, um die negativen Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung zu mildern und langfristig erfolgreich zu bleiben.
Lösungen und Unterstützung
Tipp 1: Versteckte Kostentreiber eliminieren
Ein großer Punkt im Bereich Kostenmanagement ist die Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie. Wenn du dich bisher noch nicht mit Food Waste in deiner Küche befasst hast, dann wird es höchste Zeit. Eine präzise Überwachung der Bestände und eine optimierte Warenwirtschaft können dabei helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Gleichzeitig ist es wichtig, Mengen in Rezepten einzuhalten und Fehler beim Abwiegen zu minimieren. Die detaillierte Anlage von Rezepten und die Umsetzung im Betrieb dank des SIDES Küchenmanagers helfen dir und deinen Mitarbeiter:innen dabei, dem Thema Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.
Automatisierte Bestellvorschläge in deinem SIDES Gastro-Managementsystem und die Live-Synchronisation von Lieferantendaten helfen dir außerdem dabei, Engpässe zu vermeiden und Bestände effizient zu verwalten.
Gibt dir dein Kassensystem die Möglichkeit, Auswertungen zu meistbesuchten Tagen zu ziehen? Falls nicht, dann denk doch mal über einen Wechsel nach. Die Identifikation von stark besuchten Zeiten sowie „Renner- und Penner-Produkten“ hilft dir dabei, deinen Bedarf besser anzupassen und sowohl deine Speisekarte auch deinen Personalbedarf zu optimieren. Ein Schlüsselbegriff, der über den Erfolg deines Restaurants mitentscheidet, ist der Deckungsbeitrag. Er zeigt auf, wie wirtschaftlich ein Gericht oder ist und insbesondere, wie viel Beitrag es zur Deckung deiner Kosten, aber besonders zur Steigerung deiner Gewinne benötigt.
Apropos Speisekarte: die Nutzung digitaler statt gedruckter Menüs können Kosten sparen. Zudem kannst du bei Online-Speisekarten leichter auf Engpässe reagieren und zusätzliche Werbemöglichkeiten schaffen.
Tipp 2: Optimiere deine Prozesse
Im ersten Abschnitt haben wir dir bereits einige Stellschrauben genannt, mit deren Hilfe du Kosten minimieren kannst. Ein ganz wichtiger Punkt bei der Prozessoptimierung sind die Einsatzbereiche für dein Personal. Dabei können viele Arbeitsabläufe mit Hilfe von digitalen Tools vereinfacht werden.
Nutze ein Kassensystem mit Schnittstellen zu allen gängigen Lieferportalen. Das erspart das mühevolle Abtippen von Bons und minimiert die Fehlerquote.
Die Aufnahme von Bestellungen kann mit Hilfe von Selbstbedienungsterminals oder QR-Code-Ordering vereinfacht werden. Die Bezahlung über mobile Terminals, die alle gängigen Zahlungsarten unterstützen, beschleunigen die Gäste-Abwicklung und können die Umschlagrate der Tische erhöhen.
Ein Küchenmanagementsystem, welches Bestellungen digital am Monitor verwaltet und die Zettelwirtschaft minimiert, hilft deinen Mitarbeiter:innen. Sie sehen während des gesamten Küchenmanagement-Prozesses den Status der Bestellung und wissen, welche Arbeitsschritte noch offen sind.
Nicht zuletzt ist eine gute Schichtplanung das A und O. Mit der SIDES Personal-Software kannst du den Personaleinsatz auf Basis historischer Daten stundengenau planen. Das i-Tüpfelchen daran: du kannst alle Infos zum Personal in einem System verwalten und sie direkt an Steuerberater:innen übermitteln.
Wenn du dein Personal entlastest und Abläufe optimierst, verbesserst du damit auch deine Servicequalität, was wiederum zu mehr Kundenzufriedenheit führt. Es lohnt sich also nachhaltig, in sein Personal zu investieren.
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Tipp 3: Erweitere deine Service-Palette
Betriebe, die unter existenzbedrohlichen Umsatzeinbußen leiden, bleiben häufig wortwörtlich „stecken“. Dabei muss genau an dieser Stelle versucht werden, flexibel und innovativ zu bleiben, um den sich ständig ändernden Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Hier sind einige Ideen, wie du deine Service-Palette erweitern kannst, um neue Einnahmequellen zu erschließen und deinen Kundenstamm zu vergrößern:
Lieferservice einrichten: Ein zuverlässiger Lieferservice kann den Kundenstamm erheblich erweitern, insbesondere in Jahreszeiten, in denen Menschen lieber zu Hause bleiben. Besonders, wenn du einen eigenen Webshop nutzt, sparst du hohe Provisionen ein, kannst eigene Angebote gezielter vermarkten und deinen Gewinn steigern. Die Implementierung eines Lieferservices ist schneller umgesetzt, als du denkst. Als Experte in diesem Bereich stehen wir dir gern beratend zur Seite.
Takeaway und Abholservice: Auch wenn ein Lieferservice nicht zu deinem Konzept passt, solltest du Kund:innen trotzdem eine komfortable und schnelle Möglichkeit geben, um Essen zur Abholung zu bestellen. Dies kann über eine eigene App, eine benutzerfreundliche Website oder telefonisch erfolgen. Kund:innen, die wenig Zeit haben oder nicht vor Ort essen möchten, werden diesen Service zu schätzen wissen.
Catering-Service anbieten: Hast du viele Firmen in deiner Umgebung, kann es Sinn machen, ein Catering-Angebot zu entwickeln und dieses gezielt zu bewerben. Catering kann eine lukrative Erweiterung deines Geschäfts sein, da es größere Bestellungen und höhere Einnahmen pro Auftrag ermöglicht. Auch ohne ein Catering-Angebot macht es Sinn, sich mit Nachbarfirmen zu vernetzen. Du könntest bspw. ein attraktives Mittagsangebot mit speziellen Rabatten für sie bereit halten. Oder hast du schon einmal über das Thema Restaurant-Abonnements nachgedacht, bei dem Kund:innen einen monatlichen Beitrag bezahlen und dafür besondere Leistungen, wie dauerhaft vergünstigte Gerichte erhalten?
Spezielle Events: Biete besondere Events wie einen Frühstücks- oder Brunch-Service, eine Happy Hour mit speziellen Getränken und Snacks oder Themenabende an. Diese Veranstaltungen können neue Gäste anziehen und bestehende Kund:innen dazu motivieren, häufiger vorbeizukommen.
Durch die Erweiterung der Service-Palette kannst du deine Kundenbasis vergrößern, deine Einnahmequellen diversifizieren und dein Geschäft widerstandsfähiger gegen wirtschaftliche Schwankungen machen. Es lohnt sich, kreativ zu sein und verschiedene Ansätze auszuprobieren, um herauszufinden, was bei deinen Kund:innen am besten ankommt.
Tipp 4: Investiere ins Marketing
Gerade wenn dein Betrieb sowieso bereits unter der Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie leidet, liegt kaum etwas ferner, als zusätzliche Ausgaben im Bereich Marketing zu tätigen. Doch auch ohne großes Werbebudget gibt es zahlreiche effektive Marketingstrategien, die Gastronom:innen nutzen können, um ihre Reichweite zu erhöhen und ihre Kundenzahl und somit auch Umsätze zu steigern.
Hier sind einige kostengünstige Marketingtipps, die dir dabei helfen können:
Social Media Präsenz stärken: Nutze die Kraft der sozialen Medien, um deine Speisen und Angebote zu präsentieren. Regelmäßige Posts auf Plattformen wie Instagram, Facebook oder auch TikTok, die deine besten Gerichte, besondere Veranstaltungen oder einfach witzige Alltagssituationen aus deinem Restaurant oder Café zeigen, können das Interesse potenzieller Gäste wecken. Interagiere mit deinen Followern und reagiere zeitnah auf Kommentare und Nachrichten, um eine enge Bindung aufzubauen. Ein kleines Investment wäre an dieser Stelle dann doch von Vorteil: hochwertige Bilder auf deiner Website und besonders in den sozialen Medien können einen großen Unterschied machen und das Wasser im Mund deiner potenziellen Gäste zusammenlaufen lassen.
Kundenbewertungen fördern: Positive Online-Bewertungen auf Plattformen wie Google, Yelp und TripAdvisor sind Gold wert. Pflege deine Profile auf den Seiten und ermuntere zufriedene Gäste, eine Bewertung zu hinterlassen. Dabei kannst du eventuell kleine Anreize wie einen Rabatt oder ein kostenloses Getränk für eine ehrliche Bewertung anbieten. Wichtig zu beachten: reagiere stets professionell und dankbar auf Feedback, um zu zeigen, dass dir die Meinung deiner Gäste wichtig ist. Ein wenig Humor an der ein oder anderen Stelle ist aber je nach Klientel durchaus erwünscht.
Netzwerken vor Ort: Versuche, Kontakte zu anderen lokalen Unternehmen und Organisationen zu knüpfen. Kooperationen und gemeinsame Events können beide Parteien fördern und eine breitere Zielgruppe ansprechen. Beispielsweise könntest du mit einem nahegelegenen Kino ein Dinner-und-Film-Paket anbieten oder bei einem lokalen Festival teilnehmen und dort mit deinen Highlight-Speisen werben.
E-Mail-Marketing nutzen: Vor Ort kann es schwierig sein, die E-Mail-Adressen deiner Gäste zu bekommen. Wenn du jedoch einen Lieferservice an dein Restaurant-Angebot angeschlossen hast, nutze die Kontaktdaten, die du erhältst. Verwende die E-Mail-Adressen deiner Gäste, um sie regelmäßig über Neuigkeiten, spezielle Angebote und Veranstaltungen zu informieren. E-Mail-Marketing ist eine kostengünstige Möglichkeit, um deine Kundenbindung zu stärken und wiederkehrende Besuche zu fördern. Beachte dabei jedoch die rechtlichen Rahmenbedingungen.
Stammgäste belohnen: Mit einem attraktiven Bonussystem bietest du deinen Kund:innen einen nachhaltigen Kaufanreiz und betreibst kosteneffizientes Marketing. Ob Lieferservice oder zum Abholen kann der Gast dabei frei entscheiden. Dadurch steigerst du die Kundenzufriedenheit und du erreichst mehr Umsatz. Ein weiterer Vorteil: das Bonussystem kann vor Ort im Restaurant oder im Webshop genutzt werden und individuell angepasst werden.
Mit diesen kostengünstigen Marketingstrategien kannst du die Bekanntheit deines Betriebes steigern, neue Kunden gewinnen und die Treue bestehender Gäste sichern – und das alles ohne das Budget zu sprengen. Probiere verschiedene Ansätze aus und finde heraus, was für dein Restaurant am besten funktioniert.
Fazit
Die Mehrwertsteuererhöhung stellt die Gastronomiebranche vor erhebliche Herausforderungen. Durch effektives Kostenmanagement, Prozessoptimierung, neue Serviceangebote und gezielte Marketingstrategien können Gastronomen jedoch Wege finden, diese Herausforderungen zu meistern und ihre Betriebe erfolgreich zu führen. Selbstverständlich ist an einigen Stellen erforderlich, die Preise für deine Kund:innen zu erhöhen. Aber das sollte nicht die einzige Stellschraube sein, um deinen Betrieb wirtschaftlich zu optimieren. Es erfordert Kreativität, Effizienz und eine klare Strategie, um in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu bestehen. Mit SIDES als Partner an deiner Seite bist du bestens gerüstet.
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