Mehrwertsteuer Gastronomie: So viel zahlst du
Die Corona-Krise hat das Gastgewerbe besonders stark getroffen. Zur Entlastung der Gastronomiebetriebe hat die Bundesregierung im Frühjahr 2020 im Rahmen des Corona-Steuerhilfegesetzes eine zeitlich befristete Ermäßigung der Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie beschlossen. Der Mehrwertsteuersatz wurde dabei von 19 auf 7 Prozent verringert. Der verringerte Mehrwertsteuersatz wurde bis Ende des Jahres 2023 verlängert. Ab 2024 soll die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants jedoch wieder auf 19 Prozent steigen. Laut DEHOGA-Chefin Hartges, müssten Gastronom:innen die Mehrwertsteuererhöhung an ihre Kund:innen weitergeben. Dadurch seien rund 12.000 Betriebe gefährdet. Wir informieren dich über alle wichtigen Regelungen, die aktuell gelten und wie es weiter geht.
Hintergrund zur Mehrwertsteuersenkung
Durch das am 19.06.2020 eingeführte Corona-Steuerhilfegesetz kam es zu einer Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent. Diese galt für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen (unter Ausnahme der Abgabe von Getränken) und war zunächst zeitlich befristet für den Zeitraum zwischen dem 01.07.2020 bis zum 30.6.2021. Die Bundesregierung legte mit einem zweiten Corona-Steuerhilfegesetz nach und senkte den Regelsteuersatz der Mehrwertsteuer (zeitlich befristet von 01.07.2020 – 31.12.2020) von 19 Prozent auf 16 Prozent bzw. von 7 Prozent auf 5 Prozent. Gastronom:innen waren daher zuletzt mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Innerhalb kürzester Zeit wurden jeweils neue Steuersätze eingeführt:
- 19% bis zum 30. Juni 2020,
- 5% vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020,
- 7% vom 1. Januar bis 30. Juni 2021.
Aktuelle Steuersätze Gastronomie
Der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für Speisen wurde von der Regierung bis Ende 2023 verlängert. Obwohl es in der Politik neue Entwicklungen gab, ist eine Rückkehr zum Regelsteuersatz von 19 Prozent zum 01.01.2024 wieder vorgesehen.
Zur Zeit gelten folgende Regelungen:
- 7% Mehrwertsteuer auf Speisen zum Verzehr an Ort und Stelle und im Außerhausgeschäft, Zeitraum vom 01.01.2021 – 31.12.2023
- 19% Mehrwertsteuer auf Getränke (Grundsatz) vom 01.01.2021 – 31.12.2023
Wie sieht es ab 2024 aus?
Nach jetzigem Stand läuft die Senkung der Mehrwertsteuer für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen zum Jahresende 2023 aus. Daraufhin würde die Mehrwertsteuer für Speisen ab 2024 von 7 Prozent wieder auf 19 Prozent steigen. „Bei einer Steuererhöhung würden weitere 12.000 Unternehmen ihr Geschäft aufgeben“, sagte die DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges (64). Gastronomiebetriebe müssten eine Steuererhöhung in vollem Umfang an Gäste weitergeben, da es hier keine Spielräume mehr gibt. Hartges verweist darauf, dass während der Pandemie bereits 36.000 steuerpflichtige Unternehmen in der Branche schließen mussten und fordert daher die Beibehaltung der Steuermäßigung.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) setzt sich schon seit längerem für eine dauerhafte Senkung des Mehrwertsteuersatzes ein. Seit einigen Jahren kämpfen Gastronom:innen dafür, dass die 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen und auch auf nichtalkoholische Getränke abgesenkt wird. Nun hat der Verband eine Petition gestartet und ruft alle Gastgeber, Gäste und Freunde der Branche auf, diese mit wenigen Klicks zu unterstützen. DEHOGA will damit zeigen, wie groß der Kreis der Befürworter der Entfristung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie ist.
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